Pharma-Werbung per Spam

Der Verein “no abuse in internet” naiin wurde im Jahr 2000 gegründet, Ziel ist die Bekämpfung der Internet-Kriminalität. Mitglieder der durch die Bundesregierung anerkannte und ausgezeichnete Initiative sind Schwergewichte der IT-Branche wie STRATO und die Domain-Registrierungsstelle DENIC.
Der Verein ist nun aufgrund des massenhaften “Pharma-Spams” (“Buy Viagra”, “Vier Dosen umsonst”, “Mann hat wieder Spaß” etc.) aktiv geworden und suggeriert eine Mitschuld der Pharma-Industrie, die vielleicht mitverdiene. So handele es sich “beim überwiegenden Teil der offerierten Arzneien um Fälschungen.”,(naiin-Präsident Arthur Wetzel). “Inwieweit auch Original-Produkte über den Vertriebsweg Spam abgesetzt werden, ist schwer zu belegen. Tatsache ist, dass hier millionenfach Gratis-Werbung gemacht wird” (Philippe Wacker, Vorstandsmitglied des European Multimedia Forum EMF). naiin fordert von der Pharma-Branche ausführliche Aufklärungskampagnen sowie Sicherheitsmerkmale auf den Verpackungen. Fazit von naiin: “Wir sind im Kampf gegen den Pharma-Spam schlichtweg auf die Pharma-Branche angewiesen”.

Portalverkauf

Keine Überraschung war der Verkauf des Portals www.onmeda.de an sich. Nach der mehrheitlichen Übernahme des Betreibers onvista durch einen französischen Finanzkonzern passte die Gesundheit einfach nicht mehr rein. Etwas überraschend dann aber der Käufer: der Axel Springer Verlag über seine Beteiligung (indirekt 74%) goFeminin.de GmbH. GoFeminin ist Teil der nach eigenen Worten “Europas führender Online-Plattform für die weibliche Zielgruppe”.
Bertrand Stephann, Chef von auFeminin.com: “Mit den hervorragenden Inhalten können wir unser Kerngeschäft weiter stärken und unser Vermarktungsportfolio ausbauen. Schließlich ist der Gesundheitsbereich für moderne Frauen eines der wichtigsten Themen- und Interessengebiete…” Marc Schmitz soll Geschäftsführer bei onmeda in Köln bleiben.
Der Kaufpreis beträgt 5,4 Millionen Euro; Onmeda wurde 2005 von onvista übernommen, gestartet war das Portal unter dem Namen Medicine-Worldwide.

Investigativer Verkauf

Die “investigativen Bestsellerautoren” Marita Vollborn und Vlad Georgescu (Die Joghurt-Lüge, Brennpunkt Deutschland, Die Gesundheitsmafia, Konsumkids oder Prima Klima) möchten das von ihnen aufgebaute und betriebene Portal www.LifeGen.de  verkaufen. Seit 2001 zählt sich die special interest Publikation zu den führenden Online-Magazinen im Bereich der Life sciences, Biomedizin und Wissenschaft. Erreicht werden im Jahr mehr als 60.000 Leser aus über 70 Ländern. Die Autoren möchten sich wieder mehr um das Schreiben investigativer Sachbücher kümmern. Infos für Kaufinteressenten hier.

Preise Webby Awards

Die Webby Awards www.webbyawards.com gehören seit Jahren zu den renommierten Trophäen für Online-Auftritte. In diesem Jahr kommt genau ein Preisträger aus Deutschland: www.nivea.com In der Rubrik “Mode und Schönheit” gewann man für die multilinguale Gestaltung den Publikumspreis. Die Awards der Internationalen Akademie für digitale Kunst und Wissenschaft werden am 10. Juni in New York City überreicht. Agenturen waren u.a. Fork Unstable Media www.fork.de und Neteye www.neteye.de

Spiele fuer die Medizin

Ganz wörtlich lässt sich mit einem Online-Spiel die Forschung unterstützen: Wissenschaftlern der Universität von Washington entwickelten Foldit, das ein wenig an den Veteranen Tetris aus der Anfangszeit des PC-Spiels erinnert. Doch neben dem Zeitvertreib tut man hier was Gutes. Wer nämlich die sperrigen dreidimensionalen Formen auf dem Bildschirm passend zusammenfaltet, hat in der Realität Proteinstränge assembliert und unterstützt die Biochemiker beim “Puzzle des Lebens” z.B. zum Verständnis von Mb. Alzheimer und dem HI-Virus. Das Mitspielen erfordert eine Registrierung. Ein weiteres Falt-Spiel bzw. Online-Projekt läuft unter http://folding.stanford.edu
Aber auch ohne hehre Zwecke wird auf medizinischen Seiten gespielt. Ein Beispiel von vielen ist auf der Nivea Website zu sehen: www.nivea.de/games lässt den Spieler in der Dusche “Shower Power” mit Nivea-Produkten Spaß haben. Die in Java oder Flash programmierten Spielchen bieten für findige Agenturen evtl. Nischenaufträge.

Neues von und bei Onmeda

Das Portal Onmeda wurde überarbeitet und erscheint in einem neuen Gewand. Das Layout fördert nach Usability-Tests (Dienstleister www.scoreberlin.de) die Übersichtlichkeit durch einen prinzipiell zweispaltigen Aufbau. Damit soll auch die Attraktivität für Werbekunden gesteigert werden. Die 40 “Themeninseln” sind als Paket buchbar, beispielsweise “Gesund schlafen”, “Diabetes”, “Rheuma” oder “Bluthochdruck”.
Onmeda bezeichnet sich selbst als beliebtesten Gesundheitsratgeber im deutschen Internet (1,8 Millionen Visits im April 2008 nach IVW). Es ist Teil der OnVista AG, die inzwischen mehrheitlich zur französischen Online-Bank Boursorama gehört und verkauft werden sollte (siehe hier bei uns).
Der Mitgründer und Vorstand der OnVista, Michael W. Schwetje, wird das Unternehmen Ende September verlassen.