Monat: Juli 2012

Risiko, Falschbehandlung? Test vs. DrEd

Immerhin ein halbes Jahr hat es gedauert, bis die nicht unerwartete Warnung kam. Die Stiftung Warentest rät davon ab, sich von „der von deutschen Ärzten von London aus betriebene Online-Praxis namens DrEd“ behandlen zu lassen“. PharmaFlash berichtete im November des letzten Jahres vom Start dieser Plattform (hier, siehe dazu auch hier), und fragte sich, wann wohl der erste Querschuss kommt.

Das knappe und vernichtende Fazit von test.de, gewonnen mittels zweier Scheinanfragen: „Reale Patienten gehören nicht in eine virtuelle Arztpraxis. Das Risiko einer Falschbehandlung ist immens.“
DrEd, inzwischen auch in der Schweiz und in Österreich aktiv, reagierte mit einem offenen Brief, in dem die Vorwürfe detailliert sowohl medizinisch als auch juristisch zurückgewiesen werden. Zitat: “ … Risiken einer Behandlung durch DrEd entstehen im Wesentlichen durch böswillige und gezielte Täuschungen …“
Laut eigenen Angaben wurde der Dienst von Oktober 2011 bis ca. Juni „von mehr als 15.000 Patienten besucht“. Schnell gerechnet

medquarter.de am Ende: Offline

Nach vier Jahren (siehe die damalige PharmaFlash-Meldung hier) kam das schnelle (aber nicht unerwartete?) Ende. Eine Woche vorab mit einer knappen Mail an die eingeschriebenen Nutzer angekündigt, ist seit Anfang Juli medquarter.de vom Netz; trotz erheblicher Investition in etablierte Agenturen und zB einer persönlichen Befragung einiger Nutzer vor Ort zu ihren Verbesserungsvorschlägen.

Medquarter wollte an der „Schnittstelle zwischen Healthcare Professionals und Industrie hochseriöse und effiziente Kommunikation“ bieten, u.a. mit einem Forum, einem Literaturdienst sowie Fachbeiräten.
Augenscheinlich war die Akzeptanz zu gering, die optimistischen Pläne nicht zu halten. In den USA ist der in Japan aus dem Umfeld von Sony gestartete Anbieter erfolgreich. Auch hierzulande durchaus bekannt betreibt er dort zB