Monat: April 2014

Medienkampagne rettet ein Kind – ist das gerecht?

Möchten Sie sich sagen lassen, nicht alles mögliche getan zu haben, einem Kind das Leben zu retten? Eine Suggestiv-Frage, natürlich, das will niemand. Und doch bleibt ein unguter Nachgeschmack bei einem aktuellen Geschehen in den USA: Ein todkranker Junge bekam ein noch nicht zugelassenes Medikament gegen eine bestimmte Virusinfektion, hunderten Patienten in ähnlicher Situation war dies verweigert worden (Einzelheiten siehe in dieser Meldung hier).

Wie kam es dazu? Die Eltern mobilisierten über Facebook mehr als 20.000 Unterstützer, die entsprechenden „Druck“ auf die Herstellerfirma und die Zulassungsbehörde FDA erzeugten. Letztere genehmigte kurzfristig eine zusätzliche klinische Studie des Wirkstoffes an Kindern – eine bei der Datenlage zu diesem Zeitpunkt äußerst ungewöhnliche Entscheidung. In diese Studie wurde – wenig überraschend – auch der erwähnte Junge aufgenommen.
In US-Fachkreisen und -medien läuft seither eine Diskussion: Ist es gerecht, dass jemand aufgrund einer „geschickten Medienkampagne“

Agenturen zahlen ein Drittel zu viel

Nach Einschätzung des internationalen Verbands der Werbebranche (Interactive Advertising Bureau) ist ungefähr ein Drittel des Internet-Datenverkehrs ein Fake. Das heißt, algorithmengesteuerte Software (traffic bots) erzeugen insbesondere auch Abrufe von klickzahl-abgerechneten Werbebanner und anderer Marketing-Aktivitäten. Mit Hilfe von Strohmännern wird dann abkassiert, die Initiatoren sitzen – wer hätte das gedacht, ganz wie das Vorurteil es vermutet – meist in osteuropäischen Ländern.

Da der englischsprachige Markt schlichtweg lukrativer ist, soll hier bisher noch der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liegen. Doch technisch ist es ein leichtes, Server weltweit zur Zielscheibe zu machen und beim letztlich risikolosen und einträglichen Geschäftsmodell dürfte genau das auch passieren. Agenturen und Auftraggebern

… dessen Lied ich sing? Persönliche Honorare der Pharma-Industrie

Da kommt (mal wieder) eine Welle auf die Pharmaindustrie zu, die dieser vermutlich ganz und gar nicht gefällt. Was es in den USA schon gibt (hier)
soll auch in Deutschland eingeführt werden: eine im Internet frei einsehbare Datenbank mit den Zahlungen der Industrie an Ärzte.

Geld regiert die WeltPolitisch wohl gewollte Transparenz der Geldflüsse ist das eine, Datenschutz und technische Umsetzbarkeit das andere. Der Verband der forschenden Pharmahersteller (vfa), möchte auf Grundlage eines freiwilligen Kodex ab 2015 die Daten sammeln und später veröffentlichen. Ärztepräsident Frank Montgomery fasst etwas blauäugig zusammen, „niemand dürfe gegen seinen Willen als Empfänger von Zuwendungen öffentlich namhaft gemacht werden; die Pharma-Unternehmen sollen deshalb von vornherein auf die Zusammenarbeit mit Ärzten verzichten, die nicht genannt werden wollen“.
Für die zugegeben übersichtliche Anzahl (N = 37) Mitglieder der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) lässt sich jeweils die „Public Declaration of Interests (DoI)“ einsehen. Dort steht zum Beispiel: „ … erhielt persönliche Honorare für Vorträge von AstraZeneca,