Es läuft nicht rund – auch nicht im Gesundheitswesen

Das Land befindet sich in unruhigen Zeiten. Bauern machen Druck, Eisenbahner fahren nicht, politisch wird vor extremistischen Tendenzen gewarnt. Und von der politischen Großwetterlage weltweit geht angesichts gewalttätiger Auseinandersetzungen auch keine Friedensbotschaft aus.
Nun sind »Krisen« immer irgendwie relativ und wohl nicht zu unrecht meinen viele, uns hier geht es doch noch ziemlich gut. Das stimmt sicherlich, vom Standard der Gesundheitsversorgung in Deutschland zum Beispiel kann neun Zehntel der Weltbevölkerung nur träumen.
Auf der anderen Seite scheinen auf diesem Feld die kritischen Baustellen zuzunehmen und die Unsicherheit nimmt zu. So geht die Einführung des E-Rezeptes mit teilweise gefährlichen Pannen einher; siehe diese Meldung.

Wo geht es lang?

Wo geht’s lang?

Der Unmut der Fachberufe kristallisiert sich zu einem großen Teil an der Person des Bundesministers Karl Lauterbach. Hier will er ein paar wenige Millionen einsparen bei der Abgabe von Homöopathika, was aber, wenn die Patienten statt günstiger Kügelchen nun auf teuren Medikamenten bestehen? Hunderte Millionen dagegen kosten die geplanten 1.000 Gesundheitskioske. Die Ankündigung liest sich als Aneinanderreihung von Phrasen und inhaltsleeren Hülsen: »Projekte zur Gesundheitsförderung in den Lebenswelten der Menschen«, » … fördern … insbesondere die Gesundheitskompetenz von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf und bieten … Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils.«
Besonders erfreulich die Aussage zum Personal des Gesundheitskiosks: »examinierte Pflegefachkräfte, … Altenpfleger/in, … mit Heilkundekompetenz (im Sinne von community health nursing – CHN).« Wer nicht ganz sicher ist, was sich hinter letzterem verbirgt, hier ein Link dazu: Was ist CHN?
Wo bitte soll denn das heute schon händeringend gesuchte Personal herkommen? Vielleicht aus den, wenn es nach dem Minister geht, zu schließenden Kliniken. Dann kann das freigesetzte Personal ja immerhin wohnortnah und in der Branche tätig werden.

Aber es ist nicht alles schlecht [Achtung, Sarkasmus!]: einige Apotheken scheinen die Corona-Krise mit lukrativen Geschäftsmodellen überstanden zu haben.

Beim Beobachter bleibt angesichts dieser Befunde des deutschen Patienten die Verwunderung darüber, dass es »irgendwie« dann doch immer weiter geht. In diesem Sinne wünschen wir ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2024.

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