Monat: November 2010

Premium noch ohne Mehrwert?

Möchten Sie eine „wirklich kostenlose Premium Selbstdarstellung“ im Internet? Dann gehen Sie zu Health World. Das Gesundheitsportal für Unternehmen und Mitarbeiter – Partner für Ihr persönliches Gesundheitsmanagement nennt es sich – erzeugt zur Zeit anscheinend in bundesdeutschen Praxen einen hohen Marketingdruck. hw-on ist ähnlich gestrickt wie die Portale der business-on.de Familie, z.B. http://muenchen.business-on.de usw. Initiator dieser Portale ist die Health Consulting Grashorn & Partner.
So ganz klar ist die Linie bei dem Projekt von außen noch nicht zu erkennen, wir persönlich würden etwas weniger Marketing-Sprech und dafür mehr konkrete Infos zum erhofften Mehrwert wünschen. Finanziert werden soll das Angebot durch Sponsoren und Werbung. Wir schauen in einigen Monaten noch mal nach, wie es weitergegangen ist.

Bundesweit Fortbilden mit docampus

Die diesjährige MEDICA ist wieder einmal rum, irgendwie ohne spürbare spektakuläre Trends oder Markteinführungen. Dennoch gab es natürlich das ein oder andere interessante zu sehen, ein Beispiel ist docampus.
„Das Fortbildungsportal für Ärzte“ – betrieben von der Deutschen Gesellschaft für ärztliche Fortbildung www.dgaef.de – lässt bundesweit nach relevanten Fortbildungsangeboten suchen. Das Design kommt ein wenig altbacken daher und die Benutzerführung ist nicht unmittelbar einsichtig. Hat man aber erst mal einen Suchbegriff wie z.B. Niereninsuffizienz eingegeben, zeigen sich immerhin 381 Veranstaltungen. Zum Anmelden kann man auf den angegebenen Link klicken, der Button „Kurs Buchen“ hat leider (noch) keine Funktion. Zusatzinfos gibt es nach kostenloser Registrierung. Finanziert werden soll docampus mit der Vermarktung von Bannern, Studien, Produktvideos und Interviews.

Das erste soziale Netz

Das erste soziale Ärztenetzwerk in Deutschland – so die eigene Beschreibung – wurde in Berlin von der Ärztin Ulrike Lipke gegründet: docstogether.net. (Meinung der Redaktion: ein etwas sperriger Name, und warum dieses Englisch? O.k., PharmaFlash ist auch ein bisschen englisch, – geschenkt) Der Zweck und das Ziel sind relativ einfach umrissen: „Wir helfen dann, wenn … die herkömmlichen Ressourcen nicht mehr leisten können. Wir werden als Ärzte nur noch über Honorardiskussionen wahrgenommen und das ist nicht die Realität, in der wir leben“. Bis Ende dieses Jahres sollen 10.000 Mitglieder eingeworben werden, die einen Jahresbeitrag von 120 Euro leisten. (Ein sehr ambitioniertes Ziel, die Red.)
Docstogether hat die juristische Form einer nicht rechtsfähigen Stiftung, das Geld wird treuhändisch von einer darauf spezialisierten Gesellschaft verwaltet. Erste Projekte sind die u.a. die Unterstützung eines Hospizes der AIDS-Stiftung und die Obdachlosenambulanz in Berlin.

Der Arzt ist online, aber nicht zufrieden

Eine Umfrage brachte es an den Tag: Ohne Internet geht für Ärzte nichts mehr. Im Auftrag von MSD untersuchte Kantar Health, indirekt zugehörig zu WPP – einem der weltweit größten Werbekonzerne – das Online-Verhalten von 250 deutschen Ärzten. Insgesamt ergab der Überblick wenig spektakulär Neues: Fast alle Ärzte nutzen regelmäßig medizinische Fachangebote im Web, zwei Drittel erhalten/abonnieren entsprechende Newsletter.
Auf der Hitliste ganz oben stehen demnach doccheck.de und univadis.de, die jeweils ca. einem Viertel der Befragten spontan einfallen, Orthopäden auch ihr Fachverband unter www.bvou.net. Interessant aber, was nicht so gut ankommt: Newsletter schneiden mies ab, den besten Wert bekommt noch der von univadis mit einer Zustimmungsquote von 17% (das ist wirklich nicht so üppig). An Inhalten von Infoseiten wird vermisst z.B. Aktualität und eine hinreichend gute Suchfunktion.