Monat: April 2013

Preisgewinnende Telemedizin – doch die Verpackung ist nicht gut genug

Der Telemedizin wird eine große Zukunft vorausgesagt – bessere Versorgung bei günstigeren Kosten. Diese Versprechungen der Industrie – seit mehr als 10 Jahren ständig wiederholt – müssen allerdings erst einmal alltagstauglich umgesetzt werden. Und das ist nicht so einfach, wie auch ein aktuelles Beispiel verdeutlicht. Das Produkt hLine-Online.com erhielt nun den Innovationspreis der Initiative Mittelstand in der Kategorie E-Health anlässlich der gerade vergangenen CeBIT aus 4.900 (!?) Bewerbern.

Der Anbieter HMM verspricht einen „leicht verständlichen Zugang zu einer privaten Gesundheitsakte. Hier können sowohl gesunde, fitnessbewusste Menschen Gewicht und Bewegung, als auch Blutdruck- oder Blutzuckerpatienten ihre medizinisch relevanten Vitalwerte aufzeichnen. Je nach Lebenssituation lassen sich diese Werte tabellarisch und grafisch im Zusammenhang darstellen und an einen Arzt, einen Pflegedienst oder an Angehörige übersenden.“
Das Angebot mag

Britisches schlägt deutsches Recht: DrEd gewinnt

Der Streit gewinnt an Dynamik und Schärfe. Ärztekammerpräsident Frank Montgomery und CDU/CSU Fraktionsvize Johannes Singhammer haben es erkannt. „Hier hat sich ein expansives Geschäftsmodell entwickelt“, (Singhammer) „Diagnose und Behandlung allein über das Internet können nicht im Interesse des Patienten sein“ (Montgomery) – die Rede ist von der aus London operierenden Ärztesprechstunde DrEd.com. Nach deren eigenen Angaben sind seit dem Start vor 15 Monaten mehr als 15.000 Patienten vorstellig geworden. Das sind rechnerisch täglich ca. 35 Kontakte (Visits oder zahlende Kunden? – das bleibt offen).

Zwei deutsche und eine britischer Arzt verschreiben nach Darlegung der Beschwerden vor allem die notorischen Mittel gegen Erektionsstörungen, die „Pille danach“ und Antihypertensiva. DrEd-Sprecher Jens Apermann versichert, alles geschehe nach Recht und Gesetz, die Regeln ärztlicher Praxis werden eingehalten. Er verweist auf das Problem der Geschlechtskrankheiten, der Weg in eine Praxis

Wer will dieses Gütesiegel?

Das Gütesiegel einer neutralen Stelle, die darüber hinaus vermeintlich (?!) auch Kenntnisse der zu beurteilenden Branche hat, adelt jedes Webangebot. So durften sich jetzt fünf Gesundheitsportale darüber freuen, von der Hamburger Stiftung Gesundheit das Siegel „Geprüfte Homepage“ zu erhalten. Nähere Angaben zum Prüfungskatalog finden sich hier.

Ein – wie soll man sagen – unguter Beigeschmack stellt sich allerdings ein, betrachtet man die ausgezeichnete

Nicht mit uns! DocCheck will .med nicht mehr

Im vergangenen Jahr sammelte die Kölner DocCheck AG Unterstützer für ihren Plan, die vorgesehene Top-Level-Domain .med verwalten zu dürfen. Alle, die sich für eine Adresse wie dr-hubermeier.med interessieren, müssten diese dann über DocCheck beantragen – und natürlich einen Obulus bezahlen (PharmaFlash berichtete).

Nun wurde bekannt, dass sich die Kölner aus dem Bewerberkreis zurückgezogen haben, eine offizielle