Monat: Juni 2011

Google schaltet ab

Auch dem Suchmaschinen(fast)monpolisten und Online-Großverdiener-Midas gelingt nicht alles. Der Trendsetter vergangener Tage hechelt zunehmend den aktuellen Entwicklungen hinterher, siehe den späten facebook-Konkurrenten Google+. Dazu kommen zumindest ärgerliche Rechtsstreitigkeiten um die Urheberrechte von Verlagsinhalten oder bei der StreetView-Fotografie.
Jetzt wurde sogar ein ganzer Dienst abgeschaltet: Google Health. Der im zweiten Quartal 2008 gestartete Dienst (PharmaFlash berichtete) bot den Nutzern eine Speicherung ihrer Gesundheitsdaten, auf die dann – natürlich nur mit Zustimmung – auch Ärzte oder Kliniken Zugriff haben.
Neben andauernder Kritik an der Speicherung sehr sensibler Daten ist wohl die zu geringe Marktresonanz der eigentliche Grund für das Ende. Noch ca. zwei Jahre sollen die Daten abrufbar bleiben, danach werden die Daten gelöscht (sic!).

Apotheken sind tierisch immer besser drauf

Wer aufmerksam in die Schaufenster von Apotheken blickt oder einen Rundgang bei der letztjährigen Expopharm in München Resümee passieren lässt, hat es schon bemerkt: der Trend der Apotheken zu Produkten für Tiere. Augenscheinlich sind Frauchen und Herrchen von Katz und Hund eine lohnende und zahlende Kundschaft. Diesen Eindruck bestätigt auch eine Meldung der Online-Tierapotheke medpets.de, die sich über eine steigende Bestell- und Umsatzkurve freut. Sie liefert nach eigenen Angaben vor allem Tierarzneimittel, Pflegeprodukte und Diätnahrung für Haustiere aus.
„Wir verkaufen keine Körbe oder Liegekissen, aber schon eine orthopädische Matratze, die Tieren mit Arthritis die notwendige Unterstützung bietet“, macht Geschäftsführerin Elies van der Graaff ihr Alleinstellungsmerkmal fest. Und nicht zuletzt dürfte für den Erfolg ein einfaches Prinzip verantwortlich sein: Die Preise der Produkte liegen unter denen, die der Tierarzt verlangt.

Den Traum (ein wenig) verwirklichen

Die Vision einer kostengünstigen Open-Source Lösung für Praxen und Kliniken erscheint in Deutschland (noch) wie ein Traum. Ein Schritt – ein kleiner, aber immerhin – ist die Veröffentlichung der aktuellen Version 11.4 der OpenSuse Medical; siehe die Meldung hier.
Das 2009 gestartete Projekt enthält freie Software für dieses Aufgabenfeld, u.a. GnuMed, FreeMed, OpenEMR, FreeMedForms, FreeDiams etc. Erhältlich ist das Paket hier (DVD-Image), aber auch eine „normale“ OpenSuse-Installation der Version 11.4 lässt sich entsprechend nachinstallieren.

Das Gesundheits-Angebot Nummer Eins (?)

Schon mal was von den netzathleten gehört? Wirklich bekannt sind die Sportfreunde, zu finden unter www.netzathleten.net, wohl auch in der Gesundheitsbranche in der Tat nicht. Aber sie bezeichnen sich selbst auf der kooperierenden Seite gesuendernet.de immerhin unbescheiden als „Deutschlands Online-Gesundheitsangebot Nr.1“.
Wie kann denn das, fragt man sich weiter und wirft daher einen Blick in die Online-Auswertung des IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern eV), dem neutralen Besucherzähler. Dort werden für April 2011 bei den netzathleten fast genau 18 Millionen Visits verzeichnet, im Vergleich dazu z.B.: netdoktor 4.300.000, qualimedic 1.400.000 oder lifeline 822.000. Erstaunlich, spielen doch damit die Athleten in einer anderen Liga, fast gleichauf mit ZEIT online oder computerbild.de.
Des Rätsels Lösung: netzathleten zählt gemeinsam als Plattform und Vermarkter für zur Zeit knapp über 100 Online-Angebote (siehe Homepage); diese reichen von angurten.de über nba-blog.de bis zum unihockey-portal.de, also mehr oder weniger Nischenportale. Die große Frage für den Anzeigenkunden besteht nun darin, ob diese aggregierten Zahlen relevant sind; hier müssten im Einzelfall natürlich andere und konkretere Zahlen auf den Tisch.