… dessen Lied ich sing? Persönliche Honorare der Pharma-Industrie

Da kommt (mal wieder) eine Welle auf die Pharmaindustrie zu, die dieser vermutlich ganz und gar nicht gefällt. Was es in den USA schon gibt (hier)
soll auch in Deutschland eingeführt werden: eine im Internet frei einsehbare Datenbank mit den Zahlungen der Industrie an Ärzte.

Geld regiert die WeltPolitisch wohl gewollte Transparenz der Geldflüsse ist das eine, Datenschutz und technische Umsetzbarkeit das andere. Der Verband der forschenden Pharmahersteller (vfa), möchte auf Grundlage eines freiwilligen Kodex ab 2015 die Daten sammeln und später veröffentlichen. Ärztepräsident Frank Montgomery fasst etwas blauäugig zusammen, „niemand dürfe gegen seinen Willen als Empfänger von Zuwendungen öffentlich namhaft gemacht werden; die Pharma-Unternehmen sollen deshalb von vornherein auf die Zusammenarbeit mit Ärzten verzichten, die nicht genannt werden wollen“.
Für die zugegeben übersichtliche Anzahl (N = 37) Mitglieder der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) lässt sich jeweils die „Public Declaration of Interests (DoI)“ einsehen. Dort steht zum Beispiel: „ … erhielt persönliche Honorare für Vorträge von AstraZeneca, Celgene, Gedeon Richter, Sividon Diagnostics, Roche, MedConcept, Amgen und Glaxo SmithKline.“ Die Höhe der Honorare ist allerdings (noch?) nicht einsehbar. In den USA wurde auf Drängen der Ärzte eine Klausel eingefügt, die diesen eine Frist von sechs Wochen einräumt, vor der Veröffentlichung die Daten einzusehen.
Die Problematik wird für zig-Stunden Beschäftigung in Marketing und Presseabteilungen der Industrie sorgen.

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