Online-Potenzial liegt brach. Aber welches?

Vor einigen Tagen stellte die Frankfurter Kommunikationsagentur MSL die Ergebnisse ihrer repräsentativen Untersuchung zum Informationsverhalten zur Gesundheit vor. Die Daten wurden zusammen mit dem Marktforschungsinstitut SKOPOS ausgewertet, Einzelheiten stehen unter www.virtuelles-wartezimmer.de
bereit.
Es wurde herausgefunden, dass 41 Prozent der Online-Bevölkerung (also nicht der gesamten bundesdeutschen Wohnbevölkerung) sich vor einem Arztbesuch im Netz informieren, 31 Prozent danach. Insgesamt sind gesetzlich etwas online-affiner als privat Versicherte. Anonyme Foren spielen eine deutlich wichtigere Rolle als Facebook oder Twitter. Weitere Schlaglichter: Das Gesundheitsnetz ist weiblich, die Tools sind aber männlich; Das Internet wird zum Gesundheitsberater.
Während diesen beiden Statements kaum widersprochen werden kann, sind die beiden folgenden Punkte der Studie zu hinterfragen: „Patient-generated content“: Potenzial bleibt weitgehend ungenutzt; Ärzte und Apotheker müssen sich stärker digitalisieren.
Was bedeutet aber „stärker digitalisieren“? Mehr Homepages bzw. dort mehr Inhalte oder Interaktion? Mehr Präsenz von Heilberuflern (unter ihrem Klarnamen?) in anonymen Foren oder Facebook? Da stellt sich doch die Frage, wie das im Praxisalltag aussehen soll, ob das überhaupt gewünscht wird und wer das wann in den Praxen und Apotheken denn machen soll. Und der „Patient-generated content“? Solange die Ärzte den nur als meist wenig erfreuliche Online-Bewertung ihrer Tätigkeit wahrnehmen, wird hier kein Nutzen erkennbar.

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