Diverses im November 2007

Der erste Marketingverbund von Ärzten für Ärzte (genanntes Vorbild ist Intersport für die Sportfachhändler-Branche) geht an den Start. Träger der www.partnerarzt.de – nicht zu verwechseln mit www.arztpartner.de der DKV – ist die Medical Managementgesellschaft für komplementäre Medizin mbH. Geboten werden gemeinsame Vermarktung, Managementlösungen, Werbung und das Bündeln von Ressourcen.
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Den ersten Platz bei der Wahl zum OnlineStar 2007, dem größten europäischem Publikumspreis, belegte www.gesundheit.de innerhalb der Kategorie „Gesundheit und Wellness“. Veranstaltet werden die Wahlen seit neun Jahren von der Verlagsgruppe Ebner Ulm. gesundheit.de wird betrieben vom Pharmagroßhändler Andreae-Noris Zahn.
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Wohl auch der Web 2.0 Schiene entsprungen ist DocInsider. Ziel ist „Transparenz bei Patientenversorgung, indem Patienten und Ärzte in den gemeinsamen Dialog gebracht werden.“ Auch hier Ärzte-Empfehlung (Bewertung), Fragen und Antworten sowie ein Diskussionsforum über Gesundheitsthemen.

Web eins, zwei, null

Das neue Unwort im Netz heißt Web 2.0. Was in dessen Namen alles verzapft wird, geht nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Auch im Gesundheitsbereich muß der Hype um das Buzzword für manch markige Ankündigung herhalten. Die jeweilige Relevanz wird sich noch zeigen.
Mit Webblogs und Wikis (zwei weitere Begriffe aus dieser Liga) startet www.gesundheitswerkstatt.de , das sich selbst als das erste Gesundheitsportal auf Web 2.0 Basis bezeichnet. Fast am gleichen Tag startete www.coliquio.de. Nach eigenen Worten Web 2.0 für Ärzte für mehr Qualität in der Medizin. Das Forschungsprojekt der Hochschule Konstanz stellt sich vor als Expertennetzwerk für Ärzte – kostenlose und unabhängige Kommunikationsplattform für schnellen Informationsgewinn und fundierte Entscheidungen.
Aber auch die von der gesetzlichen Kasse Securvita unterstützte healthpool setzt auf das Web 2.0: Revolution im Gesundheitswesen: Jetzt kommt die Macht des Web 2.0 mit ganz neuem Potential. Ob Ärzte gut sind oder schlecht, darf kein öffentliches Tabu bleiben.

Medizin-Portal und Apotheken-Kiosk

Nachdem die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Redakteur im Sommer beendet wurde, betreibt Geschäftsführer Dr. Florian Korff das Portal medizin.de in Eigenregie mit freien Redakteuren. Dazu werden neue Inhalte erstellt, z.B. im Ratgeber A-Z, die werbefrei und unabhängig bleiben. Gleichzeitig werden thematisch passende Bücher und Angebote einer Versandapotheke präsentiert.
Eine Quervernetzung mit www.apotheke.de liegt nahe, Korff ist ebenfalls Geschäftsführer der Apotheke.de Portal GmbH. Diese hatte mit der Eröffnung des ersten von mehr als 50 geplanten „Apotheken-Kiosk“ Aufmerksamkeit in der Branche erregt. Die Kunden können dort ihre Rezepte einscannen, die Lieferung erfolgt per Versand. Die ABDA reagierte durch ihren Präsidenten Heinz-Günter Wolf außergewöhnlich scharf auf diese Ankündigung.

Google und Microsoft im gesunden Gleichschritt

Wo von Web 2.0 die Rede ist, dürfen Google und Microsoft nicht weit sein. Der Suchmaschinenplatzhirsch und Datensammler kündigte auf der www.web2summit.com in San Francisco an, eine eigene Gesundheitsplattform zu starten (In den USA schon im Beta-Test). Nutzer sollen dort ihre medizinischen Daten archivieren und sich umfassend informieren. Die Gesundheitsdaten werden gesammelt und aggregiert an (Pharma-) Industrie und Versicherungen verkauft.
Wohl nicht zufällig fiel diese Ankündigung zusammen mit dem Beta-Start des Gesundheitsportals von Microsoft HealthVault. Auch die Beschreibung zeigt gewisse Analogien: Auf der Plattform sollen Anwender ihre medizinischen Daten hinterlegen und sie Ärzten zur Verfügung stellen können. Die Daten sollen gegen Gebühr in anonymisierter Form an Pharma-Unternehmen und Versicherungen für Marktforschungszwecke weitergeleitet werden.
Problem ist bei beiden die Sicherheit: Microsoft arbeitet mit zwei Hacker-Gruppen zusammen, die nach Sicherheitslücken in dem System suchten. Ein Eindringen in die Datenbank sei nahezu ausgeschlossen, behauptet die Pressemitteilung.

Eigentuemer neu gemischt

Die vier Großaktionäre der Kölner OnVista AG, die Burda Digital Ventures GmbH sowie die Herren und im Jahr 1998 Gründer des Unternehmens, Fritz Oidtmann, Stephan Schubert und Michael W. Schwetje, haben ihren Aktienanteil von insgesamt 77,4 % an die französische Boursorama S.A. verkauft, die ein Finanzportal und eine Bank betreibt.
Nachdem Mitte Oktober die deutsche Kartellbehörde zugestimmt hat, wird Boursorama (bekannt auch durch www.Fimatex.de) ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre unterbreiten, um OnVista von der Börse zu nehmen. Der Käufer (Mehrheitsaktionär Société Générale) bezahlt 20,60 Euro je Stückaktie, das ergibt eine Kapitalisierung der OnVista von 138,02 Millionen Euro. In diesem Jahr sollen 26,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden, der Gewinn wird bei über 5 Millionen Euro liegen.
Mitgekauft wurde neben dem Finanzportal OnVista selbst, dem Performance-Marketing-Anbieter Ligatus, dem unabhängigen Online-Werbevermarkter Ad2Net sowie dem Adress-Brokerage-Portal Namendo auch das Medizinportal OnMeda, das 2005 aus Medicine-Worldwide hervorging.

Gemischte Meldungen Oktober 2007

Der Pharmareferent und Heilpraktiker Winfried Buchholz hat begonnen, unter www.wohlbefindlichkeit.eu Anbieter aus dem Wellnessbereich zusammenzufassen. Stichworte sind u.a. Heilfasten, Ayurveda, Yoga, Tao, Reiki. Buchholz: „Die natürlichen Anwendungsbehandlungen sehen sich zunehmend als eine essentielle Institution für die Gesundung und Gesunderhaltung der Menschen.“
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Der Oberhausener Dienstleister Ahr Service startete das Diskussionsforum für die Fachöffentlichkeit im Gesundheitswesen www.stationsservice.de Dort können alle am Strukturwandel der Branche Beteiligten ihre Meinungen, Kommentare und Erfahrungen über die Veränderungen öffentlich diskutieren. Das Angebot versteht sich als Klinikblog.
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Die Münchener GFI Gesellschaft für Medizinische Information der „Depeschen“ (Praxis-Depesche, Neuro-Depesche, Gyn-Depesche, Apotheken-Depesche u.a.) ist seit Oktober mit einem Online-Auftritt präsent. Er richtet sich weniger an die Zielgruppe der Print-Produkte als vielmehr an Agenturen und Industrie.