Gesunde Heuschrecke

Die internationale Kreditkrise erschwert insbesondere das Geschäft der so genannten “Heuschrecken”, die zum Aufkauf interessanter Unternehmen auf einen großen Anteil von Fremdkapital angewiesen sind. Dennoch konnte Apax Partners für 1,4 Milliarden US-Dollar die TriZetto Group erwerben, einen Anbieter von Software für das Gesundheitswesen. Das besondere daran: das Geld dazu sammelte Apax in wesentlichen Teilen von zwei Trizetto-Großkunden ein, die damit ihre eigenen Investitionen anteilmäßig indirekt zurück bekommen. Bei den genannten Kunden handelt es sich um BlueCross BlueShield aus Tennessee und der Versicherung Regence Group.

Privater Vorteil

Im Vergleich zu Privatpatienten längere Wartezeiten für Kassenversicherte sind in den Medien ein Thema, für Nutzer von www.qualimedicplus.de allerdings nicht. Eine “Beratung beim Facharzt der Wahl ohne Wartezeiten und ohne Terminschwierigkeiten” verspricht der Anbieter, dieser Service kostet allerdings mindestens 9,90 Euro monatlich. Achtzehn Experten bieten z.B. eine medizinische (Zweit-) Meinung zu Darm- und Krebserkrankungen, Heuschnupfen oder Asthma und Neurodermitis, auch Befunde und Bilder können eingeschickt werden. Jede Anfrage soll innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden.

Videos kommen groß raus

DSL machts möglich: ohne Videos geht in Zeiten von Web2.0 nichts mehr. Dieser Trend hat auch das medizinische Internet in Deutschland erreicht.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft lässt ihre Wissenschaftler zur Video-Kamera greifen. Geschult von professionellen Filmschaffenden lernen sie, Drehbücher und Storyboards zu entwickeln. Über die (Kurz-) Filme sollen vor allem junge Menschen, aber auch Lehrer und andere Interessierte Einblicke in aktuelle Themen erhalten.
Neben den Filmen selbst gibt es auf der Plattform www.dfg-science-tv.de ein Archiv, Portraits der Wissenschaftler, ausführlichere Informationen zu den einzelnen Projekten und weiterführende Links.
Hauptsächlich aus Filmen besteht das Babyportal. Die Fachbeiträge, z.B. Demos von Ultraschalluntersuchungen sind Videos, aber auch einige Statements der Experten. Das kosten- und werbefreie Portal wird betrieben vom Kölner Video-Experten PMV Promotion Media. Eltern können eine eigene Website anlegen, natürlich mit Video vom Baby.

Medizinische Suche

Auch bei Fragen rund um die Medizin stellt Google den Platzhirschen. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt, die besten Algorithmen können nicht den allseits bekannten “Online-Müll” herausfiltern; in der Medizin nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich. Dem abzuhelfen, hat sich der Suchmaschinenbetreiber hakia auf die Fahnen geschrieben. Um Glaubwürdigkeit, Aktualität und Relevanz der Ergebnisse zu gewährleisten, schränkt hakia die Suche ein gemäß den Tabellen der Medical Library Association, nach dem Zeitpunkt der Aktualisierung und den Kriterien der Semantischen Suchtechnologie.

Bewertungsportal im juristischen Fokus

Von “alltäglichen Verbotsversuchen und juristischen Angriffen durch einzelne Kliniken” berichtet das Portal Klinikbewertungen, ein Angebot von www.Medizinfo.de. Ein Beispiel ist das Vorgehen der Inntalklinik Simbach: Ein anwaltliches Schreiben beanstandet sämtliche negative Bewertungen als rechtswidrig, es sei Strafanzeige erstattet worden. Um welchen Straftatbestand es sich handeln soll und gegen wen sich die Anzeige richtet, sei nicht gesagt worden. Später wurden drei Aussagen konkretisiert: Ungeziefer in der Klinik, sexuelle Übergriffe unter Patienten, hygienische Zustände in der Cafeteria.
Klinikbewertungen.de hat jedoch recherchiert, dass die „Aussagen zutreffend sind oder waren, zumindest nicht aus der Luft gegriffen und wird diese weder entfernen noch die Identitäten der Bewerter herausgeben.“ Der empfehlenswerte Blick auf die inkriminierte Website zeigt heute nach einer Gerichtsverhandlung überarbeitete Einträge (“Hinweis der Redaktion: Aussage gerichtlich untersagt…”).
www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-inntalkli nik-simbach

Schwebende Sozialabgaben

Künstlersozialabgabe schwebt über Agenturen und Auftraggebern
Über die Künstlersozialkasse KSK sind u.a. auch freiberufliche Grafiker, Texter, Fotografen oder Designer – eben Berufe aus der Agenturwelt – sozialversichert. Das besondere: Zur Finanzierung zieht der Staat über die KSK-Abgabe auch Auftraggeber von z.B. Marketingaktionen bzw. Werbung jeder Art oder “künstlerischen” Internet-Auftritten heran, die einen Freiberufler beauftragen. Der Kreative selbst muss gar nicht KSK-versichert sein, zur Zahlung der Abgabe von 5,8 Prozent des Honorars an die KSK ist der Auftraggeber in jedem Fall verpflichtet.
Diese Abgabe kann damit Unternehmen – auch Ein-Mann-Betriebe – treffen, die nichts mit “Kunst” zu tun haben und noch nie von der KSK gehört haben. Zur Zeit wird in Betriebsprüfungen verstärkt auf bisher ungemeldete Fälle geachtet, die letzten fünf Jahre können nachträglich veranlagt werden. Die außergewöhnlich komplexe Materie hat in den letzten Monaten für erhebliche Unsicherheit in der kreativen Branche und bei ihren Kunden gesorgt, einen ersten Überblick hier