Beipackzettel, das (ungeeignete) Werbe-Vehikel

Beipackzettel sind wohl nicht das, was ein Pharma-Unternehmen als Marketingmaßnahme definiert oder wünscht. Immerhin ist ihre Veröffentlichung – auch die der rezeptpflichtigen Arzneimittel – seit einiger Zeit online möglich. In diesen Tagen ging z. B. Stada mit allen Produkte ins Netz.
Stada gehört damit eher zu den Nachzüglern, andere nutzen die für Patienten meist unerquickliche und erklärungsbedürftige Thematik bereits zur positiven Darstellung ihrer Serviceleistung. So stellt z.B. ratiopharm türkische Infos online, Pfizer gibt ausführliche allgemeine Hinweise auch in Gebärdensprache.
Beipackzettel werden aber auch von anderen Unternehmen genutzt, und das vielleicht nicht immer im Sinne des Erfinders. So kommt man bei Eingabe des Suchbegriffs „hexal beipackzettel“ u.a. auf die Seite ohne-rezept-10.i8it.net/cetirizin.html; erst nach mehrmaligem Klicken findet man das Impressum von alle-beipackzettel.de, ebenfalls eine Fundstelle nach dieser Suche. Auf der Startseite wird allerdings auf die shop-apotheke.com verwiesen, eine Domain der Europa Apotheek aus dem holländischen Venlo; ob diese von der Verlinkung weiß?
Fazit: den gewünschten Beipackzettel zu finden ist gar nicht so einfach. Den Pharmaunternehmen ist zu empfehlen, in diesem Umfeld die Augen nach unseriösen „Trittbrettfahrern“ aufzuhalten. (PharmaFlash behauptet nicht, dass die hier genannten Adressen zu dieser Kategorie gehören)

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