Kategorie: sehenswerte Links

Angebote: Brust – OP mit Ablaufdatum und STD-Dating

Die Redaktion erhält eine Menge Presse- und Werbemitteilungen, die – wir leugnen es nicht – zu einem erheblichen Teil in der (elektronischen) Ablage P (= Papierkorb) landen. Doch in den letzten Tagen kamen zwei herein, deren Inhalt wir dem Leser nicht vorenthalten möchten.
Zum einen geht es um die „Flirt-App“ Hift.
Mit dieser finden laut Eigenbeschreibung User mit Geschlechtskrankheiten („STD“ – gemeint sind „sexuell übertragbare“: Herpes, HSV, HPV, HIV (sic!) und andere) nach dem Tinder-Prinzip zusammen. Neben dem „passenden Profil“ gibt es auch Unterstützung und die Möglichkeiten einer Community.
Zum anderen (Zitate) „können sich ab sofort Berlinerinnen in der Mittagspause statt sich einen Snack oder Yoga-Kurs zu gönnen, einer Brustvergrößerung unterziehen. Dank Kochsalz-Injektion gibt es den perfekten Busen für einen Tag und eine Nacht ganz ohne Operation in nur 20 Minuten …

Der Zauber ist von kurzer Dauer: 24 Stunden, danach wandelt sich der pralle Traumbusen in den Ausgangszustand zurück …(brust24.com)“ Der „US-Beautytrend Insta Breasts“ erreicht damit Deutschland. Findet die Frau Gefallen

Weniger ist mehr – nicht nur für Kinder

Dafür, dass die Info-Flut des Internets nicht selten mehr verwirrt als nützt, gelten medizinische Themen als Paradebeispiel. Und ein noch gesteigertes Durcheinander an je nachdem seriösen, suspekten, esoterischen oder obskuren Privatmeinungen herrscht bei Stichworten aus der Kinderheilkunde. Wer es ausprobieren möchte, braucht nur „Impfung“ oder „ADHS“ in eine Suchmaschine einzugeben.

Einen „qualitätsgeprüften Wegweiser“ anzubieten, hat sich deshalb kindermedizin.info
auf die Fahnen geschrieben: ein unabhängiges redaktionelles Team sichtet und bewertet nach definierten

Krebs-Zwillinge online finden

Mit vollmundigem Marketing-Sprech startete Anfang Oktober 2013 esperity „Connecting Cancer Patients“. Die in Belgien beheimatete Plattform möchte nichts weniger werden als das „erste multilinguale soziale Netzwerk exklusiv für Krebspatienten“ (dieses und die folgenden Zitate sinngemäß aus dem Englischen übersetzt von PharmaFlash). Bisher sind als Sprachen (nur) englisch, französisch und holländisch verfügbar. Der erste Schritt eines Nutzers soll sein, einen „Zwilling“ zu finden, der die Diagnose und andere Eigenschaften teilt. Damit sollen Isolation und Informationsdefizit überwunden werden.

Momentan scheint das Angebot noch ein wenig dünn zu sein – zu diesem Zeitpunkt kaum anders möglich. Ob mittelfristig genug Teilnehmer zum Erreichen der kritischen Masse erreicht werden? Da müssten noch eindeutige Mehrwerte hinzukommen.
Jeder Nutzer sollte auch einen Blick in die „Datenschutzinformation“ werfen: „Informationen,

Viel Allergie

Allergien sind ein Massenphänomen – in zweifacher Hinsicht. Zum einen gilt in Deutschland ein Viertel der Bevölkerung nachweisbar sensibilisiert, wie sich durch Reihen-Laboruntersuchungen zeigte. Zum anderen finden sich Beiträge über Allergien in allen on- und offline-Medien in nicht überschaubarer Größenordnung. Die genannte Zahl von Betroffenen setzt sich ganz überwiegend aus „Heuschnupflern“ mit sehr unterschiedlichen Beschwerdebildern zusammen; der Nachweis von Nahrungsmitteln als Auslöser ist nur schwer zu führen, etwas vereinfacht wird meist von „Unverträglichkeit“ gesprochen.

So oder so, der „Markt“ ist riesig und ruft dementsprechend auch im Internet sehr unterschiedliche Angebote auf den Plan. Neu gestartet ist MeinAllergiePortal mit dem anspruchsvollen Ziel, „zum zentralen Treffpunkt von Allergikern, Lebensmittelintoleranten und ihren Ärzten zu werden …“
Für den kritischen Beobachter

Peanuts für die Radiologie

Immer wieder ist interessant zu beobachten, was Unternehmer für „knackige“ Domains zu zahlen bereit sind. Unter Millionen Websites einen möglicherweise auch nur kleinen Startvorteil zu erlangen, ist im Google-Zeitalter vermeintlich (?) bares Geld wert. Unmittelbar einleuchtend, dass die 10.500 Euro für fahrradhelm.de per e-Commerce wieder hereinkommen sollen, die 7.500 Euro für wirtschaftspruefer.de (Institut der Wirtschaftsprüfer e.V.) scheinen bei den geprüften Summen sogar eher wenig. Erstaunlich auf den ersten Blick dagegen, dass eine generische Domain wie radiologie-dortmund.de vor einigen Tagen für 3.900 Euro ge- und verkauft wurde; das ist jedenfalls kein Schnäppchen.

So viel wird für Praxis-Domains nicht gezahlt.
Des Rätsels Lösung ergibt sich beim Klick auf die Domain: zusammen mit den

Britisches schlägt deutsches Recht: DrEd gewinnt

Der Streit gewinnt an Dynamik und Schärfe. Ärztekammerpräsident Frank Montgomery und CDU/CSU Fraktionsvize Johannes Singhammer haben es erkannt. „Hier hat sich ein expansives Geschäftsmodell entwickelt“, (Singhammer) „Diagnose und Behandlung allein über das Internet können nicht im Interesse des Patienten sein“ (Montgomery) – die Rede ist von der aus London operierenden Ärztesprechstunde DrEd.com. Nach deren eigenen Angaben sind seit dem Start vor 15 Monaten mehr als 15.000 Patienten vorstellig geworden. Das sind rechnerisch täglich ca. 35 Kontakte (Visits oder zahlende Kunden? – das bleibt offen).

Zwei deutsche und eine britischer Arzt verschreiben nach Darlegung der Beschwerden vor allem die notorischen Mittel gegen Erektionsstörungen, die „Pille danach“ und Antihypertensiva. DrEd-Sprecher Jens Apermann versichert, alles geschehe nach Recht und Gesetz, die Regeln ärztlicher Praxis werden eingehalten. Er verweist auf das Problem der Geschlechtskrankheiten, der Weg in eine Praxis