Staunen: stimmt die Google-Gesundheit-Statistik?

Angeblich löst Google ja (fast) alle Probleme der modernen Zivilisation. Der oft als „Datenkrake“ gescholtenen Internet-Gigant ist deswegen selbst Gegenstand vielfältiger Untersuchungen. Erstaunliches brachte nun eine Statistik der Central Versicherung an den Tag:

Demnach führt die Hitliste der gesuchten Krankheitsbilder ausgerechnet die eher altbacken erscheinende Schilddrüsenvergrößerung an, mit weniger als halb so vielen Hits gefolgt von den erwarteten Kandidaten Diabetes und (als „Tabu“) Hämorrhoiden. In den Top 10 weiterhin: Magenschleimhautentzündung (!?) auf Platz 4, folgend u.a. Magersucht, Neurodermitis, ADHS, Depression. Ausgewertet wurde nach eigenen Angaben ein Jahr Suchmaschinenhistorie.
Die Platzierung der Schilddrüse und des Magens erstaunen doch sehr – die Erläuterungs von Central-Gesundheitsmanager Dr. Markus Homann, „Die Ursachen der Schilddrüsenerkrankung sind ebenso vielfältig wie die Therapieansätze. Damit sind

hier auch die Verunsicherung und das Informationsbedürfnis …“ springt zu kurz, das trifft schließlich für fast alle chronischen Erkrankungen zu, z. B. auch für die Plätze 9 oder 10, Durchfall bzw. Bluthochdruck.
Stimmt hier irgendwas nicht? Wo bleiben vermutete vordere Ranglistenplätze wie Demenz oder Impotenz? Was gilt überhaupt als Krankheit bzw. als Gesundheitsanfrage? Wurde die Statistik von Google „vorselektiert“? Bekannt ist seit langem, dass „eindeutig zweideutige“ Suchanfragen wie s** und f*** – obschon aufgrund Untersuchungen sehr sehr häufig – , in den offiziellen Statistiken nicht erscheinen.
Ein Fazit der Central-Untersuchung kann man auch ohne weitere Recherchen unterschreiben: sie konstatiert eine „dürftige Qualität der … Gesundheitsinformationen“ und erkennt „akuten Handlungsbedarf.“

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