Kurz vor Weihnachten, am 17. Dez. 2013, und damit im Glühwein- und Geschenke-Trubel leicht zu übersehen, kam die Meldung, dass die Walsroder
Juwi MacMillan Group einen Insolvenzantrag stellen musste. Die Homepage selbst erscheint noch auf dem Marketing-Stand, als sei „alles wie immer in Ordnung und die Geschäfte und die Produkte sind innovativ und klasse.“ Das ist allerdings in solchen Situationen üblich, weil niemand mehr irgendwelche Aktualisierungen einpflegt.
Hintergrund der Insolvenz sind „Schwierigkeiten bei der Refinanzierung und der Zahlungsausfall eines Großkunden.“ Das erstere übersetzt der BWL-Laie so: die Banken geben keinen Kredit mehr, die Gesellschafter schießen kein Geld mehr zu. Interessant wäre die Antwort darauf, wer der genannte Großkunde ist und warum dieser nicht zahlt. Spekulation: ein Pharma-Unternehmen aus der Referenzliste kann es kaum sein, von Schwierigkeiten dieser Player hätte man gehört. Liegt beim Produkt „ayeQ App“, das vielfältige Marketing-Funktionen ermöglichen soll, der Hase im Pfeffer? Und damit gleich die nächste Frage, ist das Tochterunternehmen ayeQ GmbH auch von der Insolvenz betroffen? Dies war auf die Schnelle nicht zu ermitteln.
Zu vermuten ist leider so oder so, dass es für die ca. 50 Mitarbeiter nicht so rosig aussieht. Und für die Anbieter von Apps und/oder elektronischen, web-gestützten Vertriebshilfen aller Art im Bereich der Pharma-Unternehmen: es ist schwierig. Noch ist augenscheinlich die vollständig mobile Technik nicht in der Branche angekommen.
Nachtrag Feb. 2014
Aus der Insolvenz der Juwi MacMillan Group Ende 2013 konnten zwei Unternehmensbereiche ausgegründet werden. Damit werden ca. 20 der 50 ehemaligen Angestellten übernommen, der Insolvenzverwalter zeigte sich damit zufrieden (Meldung hier).
Durch die Management Buy Outs entstanden zum einen die „JuwiMacMillan Englert Medical Marketing GmbH“ (Marketing- und Business-Lösungen), zum anderen die „Raqcuisine GmbH & Co. KG“ (Hosting von Kundendaten).