Das wird vermutlich noch einigen Staub aufwirbeln. Nach dem von den üblichen Bedenkenträgern stark kritisiertenPortalen zur Überprüfung der orthopädischen OP-Indikation (siehe hier und hier) oder gar einer onkologischen Zweitmeinung (siehe hier) startet jetzt die nächste Stufe der Online-Medizin. Warum auf die Zweitmeinung beschränken, wenn auch die Erstdiagnose einschließlich Behandlung über das Internet möglich ist? Keine rhetorische Frage, sondern ganz klares Konzept des neuen Dienstes DrEd.
Der deutschsprachige Service arbeitet von England aus, wo er eine entsprechende Zulassung besitzt. Überhaupt legt das Angebot – aus guten Gründen – hohen Wert auf „maximale“ Seriosität und Transparenz. Der Online-Auftritt verzichtet auf jede spektakuläre Wortwahl, stellt die Beteiligten vor, u. a. mehrere deutsche Ärzte und einen Beirat, und schließt die Nutzung bei akuten Erkrankungen und für Minderjährige aus. Felder der Beratung sind (vorerst) Männer-, Frauen- und Sexualgesundheit, Reisemedizin sowie häufige chronische innere Erkrankungen.
Es beliebt abzuwarten, wann die erste Stellungnahmen der Ärztekammern vorliegen – deren Inhalt scheint allerdings vorhersehbar.