Autor: PharmaFlash

Wir sammeln uns gesund

Ob das auf die Dauer eine gute Idee ist? Mehr und mehr Versicherte gewähren ihrer Kasse unbeschränkten Zugriff auf Daten, die ein „smart wearable device“ erfasst. Die TK spendiert einen Zuschuss für die Apple Watch, Generali initiiert das „Vitality Programm“. Weiteres wird – gewissermaßen todsicher – folgen.

Der Berliner Anbieter von Gesundheits-Apps welldoo.de stellte in seiner „Future Trends“ – Befragung fest, dass 47% der Befragten grundsätzlich Daten an die Kasse weitergäben, 61% die Apple Watch nutzen, wenn damit der Beitrag sinkt und 32% sich von einem digitalen Arzt behandeln ließen.
Zu einem zusätzlich leicht bitteren Nachgeschmack kommt es allerdings aufgrund der Tatsache, dass Welldoo (Produkte u.a.: Allergie-App „Husteblume“ und das Diabetes-Tagebuch) zu G+J Gruner+Jahr und damit zum Bertelsmann-Konzern gehört.
Die Future Trends wurden durch „G+J Media Sales“

Kinder, .kinder, kids

Wer die Domain http://www.nic.kinder/ anwählt, erkennt nach einer Sekunde, was er da sieht: die Marketingseite eines bekannten Herstellers von (Kinder-)Süßwaren. Wem das spanisch vorkommt, sei versichert, es geht mit offiziellen rechten Dingen zu.
Der Luxemburger Ableger des italienischen Konzerns Ferrero hat die neue TLD (top-level-domain) .kinder „gekauft“; siehe Meldung hier. Und dieser allein bestimmt, wer eine Domain der Form www.irgendwas.kinder nutzen darf, laut „Registration Eligibility – … limited to Ferrero“, siehe hier.
Während der Deutsche Kinderschutzbund weiterhin gegen die Nutzung der TLD argumentiert, wird die Verbraucherzentrale Bundesverband abwartend zitiert:
„ … erst einmal per se keine Irreführung. Wir müssten uns dann anschauen, was auf den konkreten Webseiten tatsächlich passiert.“
Noch scheint die Marke „kinder“ jedenfalls im englischen Sprachraum

Jameda verliert die Top-Platzierung

In der Vorinstanz war eigentlich schon alles klar (PharmaFlash berichtete im April dieses Jahres, hier):
(Tenor:) Der normale Nutzer erkennt nicht, dass der oberste Eintrag in der Ärzteliste ggf. gekauft ist. Das Oberlandesgericht sah das in der Berufung wohl genauso, so dass jameda kurz vor Schluss das Rechtsmittel zurückzog und die Entscheidung damit faktisch akzeptierte (Meldung hier). Die mehrheitliche Burda-Tochter (über Tomorrow-Focus) jameda nimmt Stellung:

»Es war nie die Absicht … darüber hinwegzutäuschen, dass es sich bei der „Top-Platzierung“ um einen kostenpflichtigen Eintrag handelt.« Ein Blick auf die Homepage

Neues Kleid – responsiv

Endlich ist es soweit: PharmaFlash gönnt sich eine neue Oberfläche.

Die alte war etwas in die Jahre gekommen und technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Vor allem war das ehemalige Layout nicht »responsiv« und damit auf mobilen Geräten schlechter lesbar. Mal sehen, wie lange die renovierte Oberfläche ihren Dienst versehen kann, ihr Vorgänger kommt auf eine Lebenszeit von ca. fünf Jahren.

Staunen: stimmt die Google-Gesundheit-Statistik?

Angeblich löst Google ja (fast) alle Probleme der modernen Zivilisation. Der oft als „Datenkrake“ gescholtenen Internet-Gigant ist deswegen selbst Gegenstand vielfältiger Untersuchungen. Erstaunliches brachte nun eine Statistik der Central Versicherung an den Tag:

Demnach führt die Hitliste der gesuchten Krankheitsbilder ausgerechnet die eher altbacken erscheinende Schilddrüsenvergrößerung an, mit weniger als halb so vielen Hits gefolgt von den erwarteten Kandidaten Diabetes und (als „Tabu“) Hämorrhoiden. In den Top 10 weiterhin: Magenschleimhautentzündung (!?) auf Platz 4, folgend u.a. Magersucht, Neurodermitis, ADHS, Depression. Ausgewertet wurde nach eigenen Angaben ein Jahr Suchmaschinenhistorie.
Die Platzierung der Schilddrüse und des Magens erstaunen doch sehr – die Erläuterungs von Central-Gesundheitsmanager Dr. Markus Homann, „Die Ursachen der Schilddrüsenerkrankung sind ebenso vielfältig wie die Therapieansätze. Damit sind

Angebote: Brust – OP mit Ablaufdatum und STD-Dating

Die Redaktion erhält eine Menge Presse- und Werbemitteilungen, die – wir leugnen es nicht – zu einem erheblichen Teil in der (elektronischen) Ablage P (= Papierkorb) landen. Doch in den letzten Tagen kamen zwei herein, deren Inhalt wir dem Leser nicht vorenthalten möchten.
Zum einen geht es um die „Flirt-App“ Hift.
Mit dieser finden laut Eigenbeschreibung User mit Geschlechtskrankheiten („STD“ – gemeint sind „sexuell übertragbare“: Herpes, HSV, HPV, HIV (sic!) und andere) nach dem Tinder-Prinzip zusammen. Neben dem „passenden Profil“ gibt es auch Unterstützung und die Möglichkeiten einer Community.
Zum anderen (Zitate) „können sich ab sofort Berlinerinnen in der Mittagspause statt sich einen Snack oder Yoga-Kurs zu gönnen, einer Brustvergrößerung unterziehen. Dank Kochsalz-Injektion gibt es den perfekten Busen für einen Tag und eine Nacht ganz ohne Operation in nur 20 Minuten …

Der Zauber ist von kurzer Dauer: 24 Stunden, danach wandelt sich der pralle Traumbusen in den Ausgangszustand zurück …(brust24.com)“ Der „US-Beautytrend Insta Breasts“ erreicht damit Deutschland. Findet die Frau Gefallen