Allergien sind ein Massenphänomen – in zweifacher Hinsicht. Zum einen gilt in Deutschland ein Viertel der Bevölkerung nachweisbar sensibilisiert, wie sich durch Reihen-Laboruntersuchungen zeigte. Zum anderen finden sich Beiträge über Allergien in allen on- und offline-Medien in nicht überschaubarer Größenordnung. Die genannte Zahl von Betroffenen setzt sich ganz überwiegend aus „Heuschnupflern“ mit sehr unterschiedlichen Beschwerdebildern zusammen; der Nachweis von Nahrungsmitteln als Auslöser ist nur schwer zu führen, etwas vereinfacht wird meist von „Unverträglichkeit“ gesprochen.
So oder so, der „Markt“ ist riesig und ruft dementsprechend auch im Internet sehr unterschiedliche Angebote auf den Plan. Neu gestartet ist MeinAllergiePortal mit dem anspruchsvollen Ziel, „zum zentralen Treffpunkt von Allergikern, Lebensmittelintoleranten und ihren Ärzten zu werden …“
Für den kritischen Beobachter gibt es einiges anzumerken: Wie werden die „Allergieexperten“ ausgewählt (Datenbank mit Allergologen), wie Restaurants oder Hotels mit besonderen Angeboten für Betroffene? Und wie wird deren Qualität überprüft? Welche Beiträge liefert konkret der Beirat? Und die Finanzierung? Anzeigen sollen es richten.
Ein Blick in die Mediadaten lässt PharmaFlash staunen. Das Portal geht von einer Steigerung der Visits von jetzt 10.000 auf 60.000 Visits per Monat bis Ende nächsten Jahres aus. Auch die Tarife für Werbekunden sind ambitioniert: ein statischer „Super Banner“ (728×90 Pixel) in einer Rubrik soll 900,- Euro kosten (es geht aber auch noch mehr). Hinter dem Angebot stehen Sabine und Dr. Harald Jossé aus Frankfurt: beide seit Jahren im Marketing- und Marken-Umfeld aktiv.