Kinder, .kinder, kids

Wer die Domain http://www.nic.kinder/ anwählt, erkennt nach einer Sekunde, was er da sieht: die Marketingseite eines bekannten Herstellers von (Kinder-)Süßwaren. Wem das spanisch vorkommt, sei versichert, es geht mit offiziellen rechten Dingen zu.
Der Luxemburger Ableger des italienischen Konzerns Ferrero hat die neue TLD (top-level-domain) .kinder „gekauft“; siehe Meldung hier. Und dieser allein bestimmt, wer eine Domain der Form www.irgendwas.kinder nutzen darf, laut „Registration Eligibility – … limited to Ferrero“, siehe hier.
Während der Deutsche Kinderschutzbund weiterhin gegen die Nutzung der TLD argumentiert, wird die Verbraucherzentrale Bundesverband abwartend zitiert:
„ … erst einmal per se keine Irreführung. Wir müssten uns dann anschauen, was auf den konkreten Webseiten tatsächlich passiert.“
Noch scheint die Marke „kinder“ jedenfalls im englischen Sprachraum

nicht breit etabliert. Die „Kinderüberraschung“ wird dort als „Kinder Joy“ vermarktet – bereits jetzt existieren dazu einige Sites (z. B. diese), aber eben (noch) nicht endend auf .kinder. Das soll womöglich noch kommen: vielleicht erwirbt ja Ferrero in der ausstehenden Auktion auch noch die (passenderen) TLDs .kid bzw .kids

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