Autor: PharmaFlash

Apotheken sind tierisch immer besser drauf

Wer aufmerksam in die Schaufenster von Apotheken blickt oder einen Rundgang bei der letztjährigen Expopharm in München Resümee passieren lässt, hat es schon bemerkt: der Trend der Apotheken zu Produkten für Tiere. Augenscheinlich sind Frauchen und Herrchen von Katz und Hund eine lohnende und zahlende Kundschaft. Diesen Eindruck bestätigt auch eine Meldung der Online-Tierapotheke medpets.de, die sich über eine steigende Bestell- und Umsatzkurve freut. Sie liefert nach eigenen Angaben vor allem Tierarzneimittel, Pflegeprodukte und Diätnahrung für Haustiere aus.
„Wir verkaufen keine Körbe oder Liegekissen, aber schon eine orthopädische Matratze, die Tieren mit Arthritis die notwendige Unterstützung bietet“, macht Geschäftsführerin Elies van der Graaff ihr Alleinstellungsmerkmal fest. Und nicht zuletzt dürfte für den Erfolg ein einfaches Prinzip verantwortlich sein: Die Preise der Produkte liegen unter denen, die der Tierarzt verlangt.

Den Traum (ein wenig) verwirklichen

Die Vision einer kostengünstigen Open-Source Lösung für Praxen und Kliniken erscheint in Deutschland (noch) wie ein Traum. Ein Schritt – ein kleiner, aber immerhin – ist die Veröffentlichung der aktuellen Version 11.4 der OpenSuse Medical; siehe die Meldung hier.
Das 2009 gestartete Projekt enthält freie Software für dieses Aufgabenfeld, u.a. GnuMed, FreeMed, OpenEMR, FreeMedForms, FreeDiams etc. Erhältlich ist das Paket hier (DVD-Image), aber auch eine „normale“ OpenSuse-Installation der Version 11.4 lässt sich entsprechend nachinstallieren.

Das Gesundheits-Angebot Nummer Eins (?)

Schon mal was von den netzathleten gehört? Wirklich bekannt sind die Sportfreunde, zu finden unter www.netzathleten.net, wohl auch in der Gesundheitsbranche in der Tat nicht. Aber sie bezeichnen sich selbst auf der kooperierenden Seite gesuendernet.de immerhin unbescheiden als „Deutschlands Online-Gesundheitsangebot Nr.1“.
Wie kann denn das, fragt man sich weiter und wirft daher einen Blick in die Online-Auswertung des IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern eV), dem neutralen Besucherzähler. Dort werden für April 2011 bei den netzathleten fast genau 18 Millionen Visits verzeichnet, im Vergleich dazu z.B.: netdoktor 4.300.000, qualimedic 1.400.000 oder lifeline 822.000. Erstaunlich, spielen doch damit die Athleten in einer anderen Liga, fast gleichauf mit ZEIT online oder computerbild.de.
Des Rätsels Lösung: netzathleten zählt gemeinsam als Plattform und Vermarkter für zur Zeit knapp über 100 Online-Angebote (siehe Homepage); diese reichen von angurten.de über nba-blog.de bis zum unihockey-portal.de, also mehr oder weniger Nischenportale. Die große Frage für den Anzeigenkunden besteht nun darin, ob diese aggregierten Zahlen relevant sind; hier müssten im Einzelfall natürlich andere und konkretere Zahlen auf den Tisch.

China greift im Gesundheitswesen zu

Schon mal was von Neusoft gehört? Ich auch nicht, bis gestern. Neusoft, das Spin-Off einer chinesischen Uni, ist mit inzwischen 16.000 Mitarbeitern weltweit kein ganz kleiner Mitspieler im internationalen IT-Solutions und -Consulting (wie das sich so schön nennt) Geschäft. Es hat mehrere Branchen im Visier, u.a. Logistik, Telekommunikation, Industrie und auch das Gesundheitswesen – für letzteres in China nicht mehr und nicht weniger als einer der Marktführer etabliert.
Weltweit hat es nach eigenen Angaben noch einiges vor, gerade in Europa und Deutschland.
Ein Schritt in diese Richtung war die ca. Drittelbeteiligung an der israelischen Aerotel, einem weltweit tätigen Hersteller von modularen, mobilen und heimbasierten Telemedizin- und Telecare-Lösungen. Mit dem bereits aufgebautem Portfolio von IT-Lösungen für Kliniken soll damit ein zusätzlicher Baustein für die erfolgreiche Expansion in den Weltmarkt sein. Noch ist es eine etwas ungewöhnliche Vorstellung, hier neben den bekannten US-Amerikanern weitere Investoren im großen Stil zu sehen, das wird aber vermutlich bald Alltag sein – und die Golfstaaten, Inder, Russen und Brasilianer etc. werden früher oder später folgen.

Apotheke hat keinen Wert – Spiegelpolemik

Kein gutes Haar läßt der SPIEGEL in seinem ausdrücklich Polemik genannten Erfahrungsbericht an der Kompetenz und Lebensberechtigung der Apotheke im Allgemeinen und der Beratungsqualität einer „weißbekittelten Mittvierzigerin“ im Besonderen. Da werden Zinkpräparate in den Markt gedrückt (nutzlos und auf Geheiß der Industrie – so wird suggeriert) und einem Heuschnupfler Birkenpollen-Tee verkauft. Im insgesamt mäßig witzigem – jedenfalls nach persönlicher Einschätzung des Redakteurs – Beitrag finden sich auch die üblichen Klischees vom politisch geschützten Monopol und Abzocke zu Lasten der Kunden. Mal sehen, wann und wie ABDA etc. mit einer empörten Stellungsnahme reagieren; am besten ignorierten sie den Beitrag einfach.

Da kommt was auf uns zu

Vor einer guten Woche, Anfang Mai, entschied der Europäische Gerichtshof, dass Pharma-Unternehmen Packungsbeilagen eben auch für – ja genau! – verschreibungspflichtige Arzneimittel
in ihrer „amtlich genehmigten Form“ im Internet veröffentlichen dürfen. Die langjährige Rechtsunsicherheit wird damit endlich beendet, stellt begrüßend der BPI fest. Der Richterspruch bezieht sinngemäß auch die öffentlich zugänglichen Evaluierungsberichte der Zulassungsbehörden ein, die „eins zu eins“ auf der Homepage abgebildet werden dürfen.
Einiges an Ärger, Aufwand und später auch (Abmahn-)Streitigkeiten sowohl für Unternehmen als auch für PR- und andere Agenturen wird allerdings die Bedingung darstellen, dass diese Infos nur unter einem Pull-Zugang zur Verfügung stehen dürfen. Darunter ist zu verstehen, dass der Interessent „aktiv nach den Dokumenten suchen muss und er nicht nicht zum passiven Empfänger“ wird. Was immer das nun genau heißen soll in der Praxis.